Die Firma hat mich für eine mehrwöchige Geschäftsreise nach Santa Cruz in Kalifornien geschickt. Nachdem ich mich nun über eine Woche lang eingelebt habe, kann ich die ersten Eindrücke zusammenfassen.
Es ist es mein erster Besuch in Amerika und den USA, sowie auch meine erste Reise, bei der ich nicht rein nur aus dem Koffer leben kann.
Der erste und wohl klassischste Unterschied, der auffällt, ist der in den Größen. Das Maß und das Verhältnis liegt wohl nahe dem zwischen imperialen und metrischen Systemen. Was in Europa eine Einheit groß ist, ist hier wohl 1.2 mal so groß. Das fällt vor allem im Verkehr auf: Größere Ampeln, größere Autos (LKWs!), leicht größere Spuren. Da aber alles in sich im Verhältnis steht, hat man deswegen nicht mehr Platz auf der Straße - es sei denn, man ist Fußgänger. Interessantes Detail im Vekehr: Autos dürfen bei Rot rechts abbiegen, wenn auch mit Nachrang.
Abseits davon ist vieles nurmehr Gerücht oder veraltet. Große Einkaufsketten in Europa (Wien) haben auch schon zig Gänge, in denen man sich verirren kann und ein Starbucks mit dessen Kultur ist auch schon in Europa verbreitet. Obwohl, das Berufsbild des "Baristas" (Person für Kaffee-Ausschank) ist in eigenes. Dafür gibt es nichts Vergleichbares zum Hans Moser Kellner im Wiener Cafe.
Wo ein sehr großer Unterschied ist, wie auch bei jeder größeren Reise, ist in der Kultur. Natürlich habe ich keine Referenz zum Vergleich, ich weiß nicht, was neben typisch Amerikanisch, dann typisch Kalifornien oder gar typisch (oder eignes) Santa Cruz ist. Nicht jedes Land in Europa ist gleich sowie schon allein in Österreich ein Unterschied zwischen zB Salzburg und Wien sowie dem 13. und 10. Bezirken in Wien ist.
Santa Cruz ist eine recht alternative Stadt. Ich würde eine Städtchen wie Tulln nehmen, etwas auswalzen, hauptsächlich Geschäfte und Leute aus dem 7. Bezirk nehmen, dazu Künstler und Unterhaltungspersonen vom Stephansplatz entlang der Hauptstraße pflanzen, alles mit Studenten (und junggebliebenen) aufmischen, an einen Strand stellen und mit dem 1.2 Faktor intensiver machen.
Der wesentliche Kulturschock ist dann der eigene. Als ignoranter Städter aus Wien ist man überrascht, wie aufmerksam, rücksichtsvoll und vor allem gesprächsfreudig alle sind. Ständig und überall ein "Excuse me" und "Sorry" wenn man zu mehrt am Gehsteig unterwegs ist. Interaktionen mit Busfahrer und Busfahrerinnen gibt es hier ähnlich wie am Land (Weswegen der Vergleich mit Tulln recht passt).
Es wirkt fast kleinkariert, wenn man dann die heimischen Nachrichten verfolgt, es soll nun ein gesamtes Rauchverbot für Lokale in Österreich, mit langer Übergangsfrist, kommen und die Betriebe wollen klagen. Hier in Santa Cruz herrscht beinahe überall Rauchverbot.
Immerhin, etwas eigenen Stolz konnte ich anbringen, ich wurde schon von einer Zumba-Mittänzerin gefragt, ob wir in Wien all die Bewegungen auswendig kennen, weil ich so schnell und gut mitkommen konnte. Jedoch den einen Vortänzer kann wohl nichts übertreffen, der laut eigener Aussage 80 ist.
Ich habe auch schon einen kurzen Besuch in San Francisco gemacht. Mein lokaler Arbeitskollege und ich hatten einen weiteren vom Flughafen abholen wollen und waren etwas früher unterwegs. Somit gabs für mich schon einen Blitzbesuch in Chinatown. Die Golden Gate Bridge ist sich nicht ausgegangen. Viel hab ich hier noch nicht gesehen und ich meine, diverse Gesetze für Großstädte gelten universal.
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